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Chronik - eine Zeitreise

Holz gegen Fussballschuhe

1947 fanden sich Idealisten zusammen, um im Wagnerstal Holz zu schlagen, welches dann als Tauschobjekt gegen Fußballschuhe verwendet wurde, da gegen Geld in dieser Zeit nur schwer solche Artikel zu bekommen waren. Oft dienten Holzschuhe als Fußballstiefel, da solche damals das gängigste Schuhwerk waren. Den entscheidenden Anstoß zur Vereinsgründung gab eine Skatrunde im Frühjahr 1948 mit Otto Weis, Alfred Rieder, Hubert Ganter Otto Rombach und Ernst Furtwängler. Otto Weis nahm diesen Gedanken begeistert auf und erwies sich in der Folge als Hauptinitiator. 

Eine zunächst in das Gasthaus “Zum Ochsen” einberufene Versammlung, zu der alle Interessenten eingeladen wurden, bestätigte das große Interesse der Jugendlichen für dieses Vorhaben. Otto Weis erklärte sich dazu bereit, die erforderlichen Vorarbeiten zur Vereinsgründung einzuleiten. Diese Arbeiten waren sehr umfangreich, zumal während der Besatzungszeit strenge Vorschriften bestanden. So war es erforderlich, dass die Anträge und Vereinssatzung in mehrfacher Ausfertigung, sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache angefertigt und zur Genehmigung eingereicht werden mussten. Es mussten vier Antragsteller benannt werden, die den damaligen Verhältnissen entsprechend politisch genehm waren. Für diese Aufgabe stellten sich Arnold Spiegelhalter, Hubert Schirmaier, Paul Faller und Otto Pfaff zur Verfügung. Erschwerend wirkte sich bei den Vorbereitungsarbeiten auch die Währungsreform aus. Ein bereits gesammelter Geldbetrag, als Grundstock für die ersten anfallenden Ausgaben gedacht, wurde dadurch wertlos. Es war auch schwierig einen geeigneten Fußballplatz zu finden. Nach umfangreichen Verhandlungen hat sich Ludwig Fehrenbach (Cyprian Hirschenwirt) bereit erklärt, Gelände für einen Sportplatz auf der Hirschenhöhe zur Verfügung zu stellen. Ein Pachtvertrag wurde 1948 abgeschlossen. Danach wurde zügig mit den Bauarbeiten begonnen, denn bereits für den 22. August war die Platzeinweihung vorgesehen. Nur durch den täglichen Einsatz einer großen Zahl von Helfern war es möglich, die vorhandenen Baumwurzeln zu entfernen und die Einebnungsarbeiten durchzuführen. Nachdem die formellen Vorbereitungen abgeschlossen waren und die Genehmigung der französischen Militärregierung vorlag, wurde die Gründungsversammlung auf den 15. August einberufen. Sie wurde im Gasthaus “Zum Hirschen” abgehalten und konnte eine hohe Besucherzahl vermerken. Der gegründete Verein erhielt den Namen “Sportfreunde Neukirch” mit Sitz in Neukirch”. Das Vereinsziel war, insbesondere die Sportarten Fußball. Handball und Leichtathletik zu fördern. Bei der Gründungsversammlung konnte der Verein einen Mitgliederstand von 93 Personen aufweisen. Die Vorstandswahlen ergaben folgendes Ergebnis: 1. Vorstand: Otto Pfaff, 2.Vorstand: Willi Burgbacher, Hauptkassierer: Hubert Schirmaier, Schriftführer: Otto Weis, Abteilungsleiter: Walter Bett, Fritz Schleich, Jugendleiter: Paul Faller, Trainer: Fritz Schleich, Gerätewart: Otto Rombach, Platzwart: Alfons Braun. Der inzwischen mit großer Mühe fertiggestellte Sportplatz wurde am 5. September 1948 eingeweiht. Zum Eröffnungsspiel trat die Neukircher Mannschaft gegen die zweite Mannschaft des damaligen ASV Villingen an. Das Spiel endete mit einem beachtlichen 3:3 Unentschieden. Der Verein verfügte auch damals schon über eine Jugendmannschaft, die das Vorspiel gegen die Jugendmannschaft des ASV Villingen mit 1:4 verlor. Anschließend wurde die Platzeinweihung im damaligen Vereinslokal, dem Gasthaus “Zum Hirschen” ausgiebig gefeiert. Im Herbst 1948 wurde die 1. Mannschaft zu den Verbandsspielen in die Kreisklasse Staffel 1 eingeteilt. Die damals unerfahrene Mannschaft spielte verständlicherweise nur eine untergeordnete Rolle, was sich am Ende der Runde durch ein Torverhältnis von 9:103 bei nur einem Pluspunkt ausdrückte. Trotz der hohen Niederlagen, die oft zweistellig ausfielen, herrschte in der Mannschaft eine beispielhafte Kameradschaft. Zu den Auswärtsspielen fuhr die Mannschaft meist nur mit einem Lastwagen mit Holzvergaser.

 

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